Der Name ist Programm im neuen Angebot vom Filminstitut und Kinemathek – der gerade eröffnete Filmspielplatz soll jungen Menschen ein Ort sein, an dem sie Kurzfilme verschiedener Prägungen anschauen können, zugleich aber auch angeregt werden, eigene Ideen filmisch zu bannen. Zu sehen sind auf der Plattform zum Auftakt zehn Kurzfilme: Da springen Männer in merkwürdigen Badehosen erst in einen Fluss hinein und dann wieder heraus und da ist ein scheuer, mit wenigen Strichen gezeichneter Pandabär zu sehen, der einen Freund sucht und ihn im ganzen Tierreich nicht zu finden scheint. Zu jedem Film gibt es einen kurzen Erklärfilm, der sich mit den Besonderheiten des jeweilige Beitrags beschäftigt und beispielsweise auch erklärt, wie viele Zeichnungen für einen Trickfilm nötig sind, damit die Zusehenden die Geschichte ohne Ruckeln und große Sprünge verfolgen können. Zudem geben Erwachsenen wie auch Kinder allerlei Anregungen und Anleitungen, wie man selbst Filme drehen, Tricks und Effekte umsetzen oder sich eine Camera obscura bauen kann.
Kinder sollen selbst Filme machen
Geht es nach dem Team des Filmspielplatzes sollen Kinder sich eigenständig dort tummeln, Filme anschauen und schließlich selbst kreativ werden, sei es auf eigene Faust oder unterstützt von Eltern, Erzieherinnen oder Lehrern. Ein Teil des Programms ist zudem barrierefrei und mehrsprachig verfügbar. So gibt es kindgerechte Audiodeskriptionen ebenso wie Untertitelungen für Gehörlose und Einblendungen in Deutscher Gebärdensprache (DGS) sowie in Arabisch, Türkisch und Polnisch. Unterstützt wurden das Deutsches Filminstitut & Filmmuseum (DFF) in Frankfurt und die Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen in Berlin dabei unter anderem von Kitagruppen des Sozialpädagogischen Vereins für familienergänzende Erziehung in Frankfurt.
Die Sammlung soll kontinuierlich wachsen. Speisen werden sie DFF und Kinemathek aus ihren Filmarchiven. Angedockt an eine Moodle-Lernplattform sollen zudem Eltern, Kita-Personal oder Lehrkräfte die Möglichkeit bekommen, sich zum Thema fortzubilden, zu vernetzen und auszutauschen.
Kulturelle Teilhabe der Kinder
DFF-Direktorin Ellen Harrington sieht den Filmspielplatz als Beitrag, der nachwachsenden Generation Filmkultur nahezubringen. „Wichtig war uns hier ein Vermittlungsansatz auf Augenhöhe – es geht uns um kulturelle Teilhabe für ein diverses Publikum. Die Plattform befähigt Kinder, die Wirkungsweise von Filmen besser zu verstehen und sich das Medium Film durch die kreative Auseinandersetzung zu eigen zu machen.“
Rainer Rother, Künstlerischer Direktor der Deutschen Kinemathek, sieht mit dem Angebot einen unterhaltsamen und zugleich lehrreichen Bogen geschlagen von der Rezeption zur Praxis. „Damit regen wir die Kinder nach ihrer filmischen Entdeckungsreise zum kreativen Handeln in der realen Welt und zur praktischen Auseinandersetzung mit dem Medium an.“