50 Litfaßsäulen proklamieren in ganz Frankfurt die “Stadt der Kinder”. Die dazugehörige Kampagne rund um die Kinderrechte musste wegen Corona jedoch aufs nächste Jahr verschoben werden. Deutlich länger laufen wird die Meinungsseite, auf der Mädchen wie Jungen sich zur Corona-Pandemie äußern können. Das Frankfurter Kinderbüro hofft auf viele Meinungen und Reaktionen unter sagdeinemeinung.frankfurter-kinderbuero.de

Für Oberbürgermeister Peter Feldmann sind die Kinderrechte unverändert eine Herzensangelegenheit, „denn es gibt leider immer noch zu viele Kinder, aber auch Erwachsene, die nichts oder nur wenig über die Kinderrechte wissen. Das wollen wir ändern!“ Seit Anfang Juni informiert die weiße Eule auf den gelb-roten Säulenplakaten über Kinderrechte. Im Mittelpunkt steht dabei das Recht auf Bildung. Doch es gibt auch Tipps gegen Langeweile und Telefonnummern für Sorgen und Ängste.

Kinderrechte in Zeiten von Corona noch mehr im Fokus

Bildungsdezernentin Sylvia Weber ist nach eigenen Worten nicht nur von Amts wegen interessiert an dem Thema. Während der Corona-Pandemie rücke das Thema umso mehr in den Vordergrund, denn gerade dieses Recht habe Brisanz: „Wenn Schulen, Kitas, Freizeiteinrichtungen und Vereine nicht normal arbeiten können, muss Bildung ganz neu gedacht werden“, sagt Weber. Für die Dezernentin sind die Plakate auf den Säulen zudem ein klares Signal: „Kinder sind wichtig! Wir wollen den Kindern zuhören. Wir müssen uns damit beschäftigen, wie wir die Zeit dieser Pandemie so gut es geht gestalten.“ Erwachsene könnten leichter auf ihre Interessen aufmerksam machen, Kinder hingegen bräuchten eigene Foren.

Zu diesem Zweck hat das Kinderbüro die Seite geschaltet, die Mädchen wie Jungen offen steht für Bilder, Zeichnungen, Comics, Sprachnachrichten, Videos, Gedichte und Kommentare rund um das Thema Corona. Weber setzt darauf, dass “sich möglichst viele Kinder an der Aktion des Kinderbüros beteiligen und uns verraten, wie es ihnen gerade geht”.

In ersten Beiträgen lassen Kinder im Alter zwischen vier und 15 Jahren Dampf bezüglich der Corona-Krise ab: Einige finden die Masken alles andere als angenehm, andere vermissten ihre Freundinnen und Freude und fanden es toll, wieder in die Schule gehen zu dürfen. Madeleine Michaelis vom Kinderbüro hofft, dass die Kampagne sich rumspricht und eine Vielzahl an Beiträgen folgt. Die Meinungsseite dürfte noch einige Monate online sein.

kakü

Wie Eltern ihre Kinder in der Corona-Zeit unterstützen können, hat uns eine Psychologin verraten. Das Interview.