Bayern macht’s vor. Im Auftrag des Münchner Kultusministeriums hat die Augsburger Puppenkiste ein achtminütiges Video erstellt, in dem ein zum Doktor gewordener Kasperl ein Corona-Virus in den Laufstall sperrt und dem Erdmännchen Erwin erklärt, wie das mit dem Corona-Selbsttest funktioniert. In Bayern wie Hessen und anderen Bundesländern gehören Selbsttest an den Schulen nach den Osterferien zum Stundenplan. In Kitas indes stehen Tests zunächst nur für das Personal an. Wie auch Frankfurts Bildungsdezernentin Sylvia Weber auf Anfrage mitteilt, liefen bundesweit Studien und Prüfungen, welche Testvarianten vom Spucktest bis zum Nasenabstrich bei Kindern verlässliche Ergebnisse ermöglichten. Sobald das hessische Sozialministerium Vorgaben zum konkreten Vorgehen übermittele, werde die Stadt Frankfurt „diese Vorgaben dann wie immer zügig umsetzen“.
Tests am besten im vertrauten Zuhause
Auch in dem zum Bistum Limburg gehörenden katholischen Kindergärten im Rhein-Main-Gebiet gibt es gegenwärtig „noch keine einheitliche Linie“, wie Bistumssprecher Stephan Schnelle Mainkind berichtet. Einige Träger böten in Kooperation beispielsweise mit Apotheken Tests an. „Nach Auffassung des Bistums sollten die Tests vorzugsweise im häuslichen Rahmen stattfinden: Zum einen, weil hier in für die Kinder vertrauensvoller Umgebung getestet werden kann, zum anderen, weil so sichergestellt ist, dass bei einem positiven Test, die Kinder gar nicht erst in die Einrichtung kommen, sondern erstmal ein PoC oder PCR-Test zur Verifikation durchgeführt werden kann“, sagt Schnelle.
Die Stadt Frankfurt will die vom Land angekündigten Laienschnelltests bis Montag, 19. April, „den Beschäftigten in den Kindertageseinrichtungen für die Anwendung zu Hause zur Verfügung“ stellen, sagt Dezernentin Weber. Die Lieferung erfolge seitens des Landes direkt an die Betreuungseinrichtungen. Unverändert Bestand habe das Angebot eines wöchentlichen, kostenfreien und anlasslosen SARS-CoV-2-Test in Vertragsarztpraxen für Fachkräfte in Kitas. Darüber hinaus gelte weiterhin das Angebot der Stadt Frankfurt, die Kosten für die Testungen der Hauswirtschafts- und Integrationskräfte in den Betreuungseinrichtungen zu übernehmen. Weber: „Alle Mitarbeitenden in den Einrichtungen können sich somit nach wie vor einmal pro Woche kostenlos testen lassen.“
Bei den Selbsttests plädiert Gabriele Bischoff, Betriebsleiterin der mehr als 140 Frankfurt Kitas, im Gespräch mit Mainkind auf Heimspiele. Da sei nicht nur einfacher und bequemer, sondern auch sicherer. Der vermeintlich positive Befund können sich dann über ein Testzentrum oder eine Arztpraxis verifizieren lassen, ohne in der Kita erst alle möglichen Kontakte eruieren zu müssen. Sollte es Tests für Kinder geben, findet Bischoff dafür auch die heimischen vier Wände als besten Ort. Es sei für ein Kind alles andere als ein Spaß, wenn es in einer Kita in einen Raum isoliert werden müsse, bis seine Eltern kämen, um es abzuholen.
Das Diakonische Werk beginnt in seinen Kitas in Frankfurt und Offenbach am Montag, 19. April, mit den zweimaligen Selbsttest für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Weiterhin empfehlen wir auch, den kostenfreien ‚Bürgertest‘ einmal in der Woche zu nutzen“, sagt Susanne Schmidt-Luer, DW-Pressesprecherin in Frankfurt. Tests für die Kinder seien bisher nicht vorgesehen.
kakü