Säßen sie in der Schule und ginge es um ihre Noten, für Textmarker und Tintenroller dürfte die Versetzung eine Zitterpartie werden. In einer Testreihe für die August-Ausgabe der Zeitschrift test hat die Stiftung Warentest 32 Schreibsets auf den Prüfstand genommen, Textmarker, Tintenroller und Tintenpatronen auf Schadstoffe geprüft. Immerhin die Hälfte der Sets schnitt mit Noten zwischen sehr gut und befriedigend ab. Die anderen aber hatten es in sich.
Schwermetalle, kritische Konservierungsmittel, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, kurz PAK – mit diesen Schadstoffen ist eine ganze Reihe der getesteten Textmarker und Tintenroller belastet. Für das Test-Team war klar, wie zu verfahren ist: Es gab die Note mangelhaft. Die Testerinnen orientierten sich dabei an den EU-Grenzwerten für Kinderspielzeug. Im Gegensatz zu Buntstiften würden Textmarker, Tintenroller und Tinten aber nicht als solches gelten. Dennoch würden sie von Kindern oft ähnlich intensiv genutzt. „Nicht selten knabbert der Nachwuchs am Stiftende oder verschönert damit Fingernägel und Arme“, heißt es in einer Pressemitteilung zum Test.
Die Problemstoffe wie Blei, Nickel, Formaldehyd oder Naphthalin stehen im Verdacht, Krebs zu erzeugen, Allergien auszulösen oder die Intelligenzentwicklung von Kindern beeinträchtigen zu können. So erschreckend das Testergebnis ist, Grund zur Panik bestehe nicht. „Kein Kind ist akut gefährdet, wenn es sich mit belasteten Produkten die Haut bemalt hat“, geben die Tester*innen Entwarnung, raten aber dazu, die Farbe möglichst bald mit Wasser und Seife abzuwaschen und dazu auch eine Handbürste zu benutzen.
Als Lichtblick bewertet die Stiftung Warentest die Untersuchung der Tintenpatronen. Gegenüber des vorigen Tests beispielsweise im Jahr 2018 hätten sich die Ergebnisse deutlich verbessert. Waren damals fünf von sechs Patronen mangelhaft, ist es jetzt nur noch eine von neun.
Der Test „Stifte und Tinten“ findet sich in der August-Ausgabe von test, das Heft ist im Zeitschriftenhandel für 6,90 Euro erhältlich oder kann zum Preis von 5,99 als pdf heruntergeladen werden. Der Test kann auch solo zum Preis von 3,50 Euro freigeschaltet werden.
kakü