Ada bringt die Frankfurter Stadtbücherei auf den ersten Platz: Der lauschende und vorlesende Roboter überzeugte die Jury beim Deutschen Lesepreis in der Kategorie digitale Leseförderung.

Das Team der Frankfurter Stadtbücherei ist mächtig stolz auf seinen Roboter, die eine Dame ist. Sie heißt Ada und ist seit anderthalb Jahren in Diensten der Stadtbibliothek. Die Gesellin mit blauen Ohren, weißen Glupschaugen und einem Kunststoffpanzer hat literarische Bits und Bytes zuhauf unter der dunkelgrauen Plastikplatte auf dem Schädel. Gemeinsam mit einem Team der Technischen Hochschule Wildau hat die Stadtbücherei Ada auf die Beine gestellt. „Das Projekt ‚Roboter hört mit! – LautLesen 4.0‘ verbindet das klassische Vorlesen mit technischer Innovation und legt den Fokus auf die Kompetenz des Lautlesens“, schreibt die Stadtbibliothek dazu auf ihrer Homepage.

Wie das in der Praxis funktioniert, hat sich Lesebotschafterin und Moderatorin Jenny Knäble für den Deutschen Lesepreis erklären lassen. Sie und drei junge Leserinnen der Bücherei lesen Ada etwas vor, bekommen anschließend von ihr Fragen zum Inhalt gestellt. Das Video mit der anschließenden Preisverleihung ist auf YouTube zu sehen. Darin erfahren die Zusehenden auch, woher Ada ihren Namen hat: Benannt ist sie nach Ada Lovelace, einer jungen Britin, die sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts über die Maßen begeistert hat für Naturkunde, Astronomie sowie dem Malen mit Zirkel, Lineal und Winkelmaß. Sie schrieb damals das erste Computerprogramm, ganze 100 Jahre bevor Konrad Zuse die erste programmierbare Rechenmaschine erfunden hatte. Ähnlich dürfte Adas Pionierleistung auch für deutsche Bibliotheken sein. Entwickelt wurde sie zu Beginn des ersten Corona-Lockdowns im Frühjahr 2020. In einem YouTube-Video stellte sich die humanoide Roboterdame und ihren Auftrag

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der Frankfurter Leserschaft vor. Schwestern von Ada sind aber auch in anderen Bibliotheken am Rechnen, wie die kreativen Köpfe vom RoboticLab in Wildau verraten. Programmierte Vorgabe für den Roboter: Die Neugier der Kinder wecken, die sich für Technik und Naturwissenschaften interessieren oder Neues ausprobieren möchten, aber auch eher Zögerlichen die Scheu zu nehmen, anderen laut vorzulesen. Genau dazu hat Ada in diesem Jahr in Frankfurt noch zwei Termine in ihrem Kalender:

Am 19. November in Sachsenhausen und am 13. Dezember in Höchst hört sie zu, wenn Kinder zwischen acht und zehn Jahren laut vorlesen. Neben solchen offenen Veranstaltungen tritt Ada aber auch in eher geschlossenen Runden auf. Beispielsweise in einer Kooperation mit dem Diakonischen Werk, in der es darum geht, geflüchtete Kinder sprachlich zu fördern.

Kakü