Mit dem Besuch im Hallenbad, im Kino oder im Theater wird es erstmal nichts. Und auch die Pizza kann allenfalls nach Hause geliefert, nicht aber beim Italiener um die Ecke verspeist werden. Bis zum 20. Dezember bleiben Restaurants, Kinos, Hallenbäder oder auch Theater geschlossen. Der Grund dafür sind die noch immer hohen Zahlen an Neuinfektionen mit Corona. „Wir sind noch lange nicht da, wo wir hinmüssen“, sagte Hessen Ministerpräsident Volker Bouffier.

Heftigen Streit hatte es vor den neuen Beschlüssen um die Kontaktbeschränkungen geben. Einige Politiker hatten die 1-Freund-Regel umsetzen wollen, dass Kinder sich also immer nur mit einem Freund treffen. Dagegen waren der Kinderschutzbund und andere Organisationen Sturm gelaufen. Nun steht fest: Es dürfen nur noch maximal fünf statt zehn Personen aus zwei verschiedenen Haushalten zusammentreffen. „Das ist glatt eine Halbierung”, sagte Hessen Regierungschef zur Tragweite des Beschlusses. Kinder unter 14 Jahren zählten allerdings nicht mit. In den Wohnungen soll dies jedoch nicht kontrolliert werden, die Politikerinnen und Politikern empfahlen jedoch allen Menschen dringend, sich daran zu halten.

Für die Weihnachtstage gibt es Ausnahmen: In der Zeit vom 23. Dezember bis Neujahr sollen zehn Erwachsene aus dem engsten Familien- oder Freundeskreis zusammenkommen dürfen. Kinder zählen auch da nicht mit. Allerdings gibt es für diese Ausnahme einen Vorbehalt: Das gelte aber nur, „wenn das Pandemiegeschehen nicht ganz außer Rand und Band gerät“, sagte Bouffier.

Zum Jahreswechsel dürfte das Feuerwerk eher auf Sparflamme abgebrannt werden:  Auf belebten Straßen und Plätzen wird es verboten, um größere Gruppenbildungen zu verhindern. Die Bereiche einer jeden Stadt sollen die Kommunen festlegen. Auf die private Böllerei will die Politik keinen Einfluss nehmen: „Wir möchten den Menschen auch nicht die Freude nehmen, wenn sie mit ihren Kindern in ihrem Garten drei Raketen abschießen wollen”, sagte Hessens Ministerpräsident.

Grundschulen ohne Maskenpflicht

Wenig ändern dürfte es sich in den Schulen. Laut Landesregierung bleibe es bei dem Ziel, möglichst Präsenzunterricht anzubieten, da Schulen kaum zum Infektionsgeschehen beitrügen. Die vom Gipfel beschlossene Maskenpflicht von der siebten Klasse an habe Hessen bereits. An Grundschulen soll es laut Bouffier keine Maskenpflicht geben

Homeschooling oder zeitversetzter Unterricht in Schichten sollen trotz verschiedener Empfehlungen kein Standard werden. Bouffier hält das dort für sinnvoll, wo es zu Ausbrüchen kommt oder der neue Wert für Hotspots überschritten wird. Das müsse aber auch dann für jede Schule individuell entschieden werden. In Frankfurt, Stadt und Kreis Offenbach sowie im Main-Kinzig-Kreis war am letzten November-Mittwoch der neue Wert von 200 Infizierten pro 100 000 Einwohner überschritten worden.

Bouffier setzt auf die Einsicht und das Mitmachen der Menschen in den nächsten Wochen. Vor Weihnachten wollen Bund und Länder die Lage noch einmal neu bewerten – in der Hoffnung, dass bis dahin die Corona-Fallzahlen deutlicher als bisher gesunken sind.

kakü