Den Film in den Fokus rücken die Hessischen Schulkinowochen. In den letzten beiden Märzwochen heißt es in vielen Kinos wieder für alle Jahrgangsstufen: Leinwand frei, Film ab.

Gemeinsam ins Kino gehen, den Alltag draußen zurücklassen und in eine ganz andere Welt eintauchen, wer Manuel Lösel, Staatssekretär im Hessischen Kultusministerium, bei der Pressekonferenz zu den anstehenden Schulkinowochen hörte, wusste recht schnell: Da spricht ein Fan des Kinos. Dass er damit nicht alleine ist, zeigen auch die Schulkinowochen in den Jahren vor Corona: 75 000 Anmeldungen für viele Dutzend Vorstellungen in 75 hessischen Kinos sprachen für sich.

In diesem Jahr bei der 16. Ausgabe hoffen die Initiatorinnen vom Deutschen Filminstitut und Filmmuseum an diese Erfolge anknüpfen zu können. In nahezu 70 Kinos stehen mehr als 100 Filme zur Auswahl. Angesprochen sind Schülerinnen und Schüler aller Altersstufen und Schulformen sowie Kitas und soziale Einrichtungen in ganz Hessen. Noch bis zum 4. März können sich ganze Schulen oder auch Klassen auf der Homepage der Schulkinowochen direkt anmelden.

Wer diesen Termin verpasst, kann noch kommen, hat aber keinen Einfluss mehr darauf, was gezeigt wird: Freie Plätze jedoch können kurzfristig gebucht werden. Auch eine Möglichkeit, um die Herzensangelegenheit der Schulkinowochen ins Land zu tragen, wie Michael Jahn, der bundesweite Projektleiter der Schulkinowochen, sagte: „Wir möchten jungen Menschen den magischen Ort des Kinos nahebringen.“

Das es dafür selten zu früh ist, zeigt die Auswahl der Filme, die schon Kinder im Vorschulalter anspricht. Die Auswahl der etwas mehr als 100 Filme kann nach Altersgruppen sortiert werden. Für die Jüngsten sind da „Die sagenhaften Vier“ ebenso im Angebot wie „Latte Igel und der magische Wasserstein“, die Literatur-Verfilmung „Lauras Stern“ oder der Animationsfilm über den Sioux-Jungen Yakari.

Schon etwas ernster und mit einer Botschaft versehen sind einige der Filme für ältere Kinder. Von der 4. Klasse an empfohlen sind beispielsweise der Dokumentarfilm „Morgen gehört uns“, in dem Regisseur Gilles de Maistre Heranwachsende aus verschiedenen Ländern vorstellt, die sich aktiv einsetzen beispielsweise gegen Kinderarbeit und Zwangsheirat. Anderes Beispiel: In „Warum bin ich hier“ erzählen fünf junge Darstellerinnen, warum sie ihre ursprüngliche Heimat verlassen haben und heute in Deutschland leben. Sie erzählen von Verlusten, von den Herausforderungen des Ankommens und was für sie Heimat bedeutet.

Unterhaltung freilich steht auch auf dem Programm, und das nicht zu knapp. Dem Schwerpunkt aber gelten die Erzählstimmen.

Mit einigen Beiträgen gehen die Kinowochen den Fragen nach, wem die Erzählstimme gehört, wann sie zu hören ist und wie sie zu den Bildern im Film passt. Als Filme zur Auswahl stehen beispielsweise die Tragikomödie „Ich bin William“ oder der Animationsfilm „Die fabelhafte Reise der Marona“ Teil des Themenreihen ist zudem das inklusive Kino? Der Schwerpunkt Audiodeskription stellt darin eine besondere Erzählstimme vor: In den Dialogpausen berichtet diese, was zu sehen ist, und macht den Film für blinde und sehbehinderte Menschen als Hörfilm erlebbar. Viele Filme des Programms sind mit offener Audiodeskription buchbar. Und sollte einer Schule oder Klasse keiner der vorgesehenen Filme passen, das Projektbüro der Schulkinowochen hat ein offenes Ohr und eine eigene Seite für den Filmwunsch.

www.schulkinowochen-hessen.de

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