Hohe Infektionszahlen lassen die Türen der Schulen in Offenbach vorerst geschlossen. Nach den Ferien startet der Unterricht für alle Klassen am Bildschirm, Kitas laufen im Notbetrieb.
Mehrere Stunden hat der Offenbacher Verwaltungsstab getagt, um zu einer Entscheidung zu kommen, die am Ende niemanden wirklich gefielt: Wenn am Montag die Schule nach den Osterferien wieder beginnen sollte, müssen die mehr als 14 000 Mädchen und Jungen zu Hause bleiben. Wegen des hohen Inzidenzwertes von über 200 bleibe keine andere Wahl.
In einer Stellungnahme auf der Homepage der Stadt Offenbach heißt es, „die Abkehr vom Wechselunterricht ergibt sich aus dem überarbeiteten Eskalationsstufenkonzept, dass ab einer Inzidenz von 200 keinen Präsenzunterricht mehr an den Schulen vorsieht“. Schuldezernent Paul-Gerhard Weiß sieht darin eine Abkehr der Landesregierung von den bisherigen Planungen des Kultusministeriums. Das kommt nicht nur für die Eltern sehr kurzfristig, nachdem hier eigentlich anders als in den Kitas bereits eine Test- und Maskenstrategie vorliegt.“ Für Weiß kam die Entscheidung zum Distanzunterricht überraschend, das Land als oberste Dienstherr der Schulen scheine damit „die einheitliche Bundesregelung vorwegnehmen zu wollen“.
Auch die Kitas in Offenbach fahren ihr Angebot herunter. Als Grund dafür nannte Offenbachs Gesundheitsdezernentin Sabine Groß, dass sich das Infektionsgeschehen in den vergangenen Wochen in die jüngeren Altersgruppen verschoben habe. Aktuell liege die Inzidenz von Kindern im Alter bis zu sechs Jahren über dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung Offenbachs. „Das Virus verbreitet sich weiterhin stark unter den jüngeren Menschen“, sagte Groß und nannte es nicht zu verantworten, den Kita Betrieb normal weiterlaufen zu lassen, zumal Kita-Kinder sich schlecht mit Abstand und Maske schützen könnten. „Wir wollen mit der vorübergehenden Notbetreuung das derzeit erhöhte Ansteckungsrisiko von Kindern und ihren Familienangehörigen senken.“