Gläschen für Babys haben ihren Reiz – sie sind im Handumdrehen futterfertig, lassen sich in jeder Handtasche problemlos verstauen und geben dem Kind, was es braucht. So bewerben es die Hersteller. Die Stiftung Warentest allerdings kommt zu einem teilweise anderen Ergebnis: Eine optimale Versorgung mit Nährstoffen schaffen viele der Testkandidaten nicht, fasste Projektleiter Dr. Jochen Wettach die Ergebnisse zusammen.

Die als Babymenüs im Glas verkauften Fertiggerichte bestehen meist aus Gemüse, Fleisch und einem Satt­macher wie Kartoffeln, Nudeln oder Reis. 15 dieser fleischhaltigen Breie hat die Stiftung getestet, hinzu kamen fünf vegetarische. Im Labor galt es herauszufinden, ob sie mit Schadstoffen belastet sind sowie wie viele gesunde Fette und Mineralstoffe wie Eisen, Zink und Jod sie enthalten.

Genug Eisen auch ohne Fleisch

Auf die Frage, ob die Kleinen mit einem Gläschen alles bekommen, was sie brauchen, antworten die Tester zögerlich mit einem „nur bedingt“. 13 der 20 Fertigbreie enthalten nur wenig Eisen. Die Stiftung Warentest hält das für nicht gut, denn der Bedarf von kleinen Kindern sei naturgemäß hoch. „Eine Eisenquelle kann Fleisch sein, aber drei gute vegetarische Mittags­breie zeigen, dass es auch ohne geht. Dank Amaranth und Linsen lieferten sogar manche Veggie-Menüs mehr Eisen als die meisten mit Fleisch“, heißt es dazu in einer Mitteilung der Stiftung.

Fast alle geprüften Breie bieten reichlich Fett an, das den Babys als Energiequelle dient. Ihren Test hat die Stiftung ergänzt mit einem Interview mit der Ernährungswissenschaftlerin Professorin Mathilde Kersting, die das Forschungsdepartement Kinderernährung der Unikinderklinik Bochum leitet. Sie gibt Auskunft vor allem über die Rolle der wichtigen Nährstoffe Eisen und Jod.

Aufwärmen verflüchtigt Schadstoff

In ihrer Testreihe suchten Prüfer auch nach Schadstoffen wie Furan, dass beim Sterilisieren anfällt. Ergebnis: „Der Stoff wurde in allen Proben gefunden. Die Gehalte waren jedoch nied­rig.“ Zugleich gibt der Bericht einen entscheidenden Hinweis, wie sich ein mögliches Risiko minimieren lässt: „Aufwärmen im Wasser­bad hilft, den Stoff zu verflüchtigen.“ Noch einen Löffel Orangensaft ins Glas für eine kleine Extraportion Vitamin C zur Verbesserung der Eisen­aufnahme ist ein weiterer Tipp aus der test-Redak­tion. Nur einmal wurde im Labor eine hohe, aber noch unter dem Grenz­wert liegende Nitratmenge gefunden.

Der Test Babymenüs findet sich in der Januar-Ausgabe der Zeitschrift Test, die im Handel für 6,50 Euro und online als PDF-Datei zum Preis von 4,50 Euro zu haben ist. Der Test alleine ist für 2,50 Euro abrufbar.

Januar-Ausgabe © Stiftung Warentest

kakü