Dabei ging es jedoch nicht nur darum, einfach einen Wald anzupflanzen. Stattdessen sollte ein beispielhaftes Anschauungs-, Lehr- und Versuchsgebiet für die Dendrologie, die Lehre von den Bäumen und Gehölzen, den Menschen im Rhein-Main-Gebiet Einblicke in den Lebensraum Wald ermöglichen. Auf Betreiben des hessischen Landesforstchefs Professor Dr. Hans Joachim Fröhlich entstand das Arboretum. Besondere Aktionen im Aboretum bringen gerade jungen Menschen den Naturraum näher. So zum Beispiel das Einsammeln der KastanienMiniermotten, die sich im Frühjahr als gefräßige Falter über die Bäume macht. Die Kastanien sind eine von mehr als drei Dutzend Baumgesellschaften, die im Arboretum zu Hause sind. Geografisch geordnet gehören sie zur Gruppe „Europa, Kaukasus und Kleinasien“. Die anderen Gesellschaften beherbergen Bäume und Sträucher aus Asien sowie dem Westlichen und Östlichen Nordamerika. In zwei Stunden lässt sich im Arboretum die Baumwelt der Nordhalbkugel erkunden. Und die Wege sind für Kinderwagen, Roller und Laufrad ebenso tauglich wie für Omas Rollator. Geht Thorsten Willig mit einer Gruppe aus Kindergarten oder Grundschule auf Tour, geht es weniger um Strecke. „Wir wollen den Wald entdecken“, sagt der Förster. Und am besten selbst erleben. Willig lässt seine Besucher auch mal einen Baum spielen. Da schlüpfen drei, vier Menschen in die Rolle des Kernholzes, die nächste Gruppe übernimmt die Rolle des Splintholzes, das im Baum für den Transport von Wasser von den Wurzeln bis zu den Blättern zuständig ist. Die anderen schlüpfen in die Rolle der Blätter, der Rinde oder der Wurzel. „Und dann kommt Leben in dem Baum“, sagt Willig und lässt das Wasser im Baum nach oben wandern, schlüpft dabei selbst in die Rolle des Windes, der den Baum schüttelt, oder agiert als Borkenkäfer, die zwischen Stamm und Rinde krabbeln will. Gut möglich, dass der Baum dann zu kichern beginnt. Doch es gibt noch mehr zu entdecken. Gut 300 Meter nördlich des Arboretums haben die Modellflieger Schwalbach ihre Start- und Landbahn. „Wir fliegen fast ausschließlich mit Elektromotoren“, sagt Marcel Pompeuse von den Modellfliegern. Die Besuchenden im Arboretum wissen es zu schätzen. Und die meisten Piloten haben ein offenes Ohr, wenn Ausflügler auf einen Abstecher vorbeikommen. Wer genug Loopings gesehen hat und selbst auf Drehzahl kommen möchte, schlägt auf dem Rückweg die Richtung zum Rinderkarussell ein. Im Frühling und Sommer stehen unweit des Spielgeräts echte Rinder auf der Weide. Das Karussell ist vor acht Jahren als Regionalparkprojekt entstanden und seither ein beliebter Platz für Familien. (kakü) Walderlebnis mit dem Förster Exklusiv für Mainkind-Lesende bietet Thorsten Willig ein „Walderlebnis mit dem Förster“ an. Zwei Stunden lang wird er mit Jungen und Mädchen durchs Arboretum ziehen, die Gruppe einen Baum spielen lassen, ihnen verschiedene Bäume zeigen und allerlei erklären über Nadel- und Laubbäume. Termin: 26. April. Die Plätze sind begrenzt. Einfach eine Mail schicken an gewinnspiel@mainkind-magazin.de, Stichwort: „Walderlebnis mit dem Förster“; Einsendeschluss ist am 31.3.2025 Weitere Infos… … zum Arboretum und zum aktuellen Veranstaltungskalender, der bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch im Entstehen war, siehe www.hessen-forst.de/freizeit/arboretum Die Modellflieger Schwalbach trainieren regelmäßig bei guten Wetter auf der Freifläche nördlich des Arboretums. Mehr zum Club auf https://modellflieger-schwalbach.de EXKLUSIV FÜR MAINKIND-LESENDE: Und dann kommt Leben in den Baum Bilder: Kühlewind/Willig Nichts wie raus | 31
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