Im Arboretum imWesten von Frankfurt gibt es Bäume aus fast der ganzen Welt und manchmal werden Besucher zum Baum. Einmal durch die Wälder rings um die Nordhalbkugel streifen, davor eine Runde auf dem Rinderkarussell drehen und einen Besuch bei den Modellfliegern Schwalbach dranhängen – ein Ausflug ins Arboretum zwischen Eschborn, Schwalbach und Sulzbach ist ein abwechslunsgreiches Erlebnis. „Der gehört eigentlich nicht hierher“, sagt Thorsten Willig. Der Förster und Waldpädagoge hat im Auftrag von HessenForst nicht nur ein Auge auf die mehr als 600 Baum- und Straucharten, er kann zu fast allen Bäumen auch etwas erzählen. Ein solcher Baum, eben der, der nicht dahingehört, ist die Araucaria araucana. Der botanische Name des als Andentanne oder Affenschwanzbaum in manchen Vorgärten anzutreffenden Baumes geht Willig lässig über die Lippen – er kennt sich nunmal aus. Das immergrüne, mit stachligen Schuppen am Geäst versehene Gewächs hat seine Heimat in Südamerika. Somit hätte der Baum eigentlich nichts verloren im Arboretum, denn dort sollten nach den ursprünglichen Plänen von HessenForst einzig Bäume der nördlichen Erdhalbkugel Wurzeln schlagen. Manchmal jedoch kommt es anders. Wenn Thorsten Willig mit einer Gruppe junger Menschen durchs Arboretum zieht, stehen lateinische Namen allenfalls als Fußnote auf der Liste. Da geht es beispielsweise mal um den Ahorn, der immer wieder Teil der beliebten Rallye ist. „Wir haben 40 verschiedene Ahorn-Arten hier“, sagt Willig. Bei einer Rallye gilt es dann Besonderheiten der Bäume zu finden und zu untersuchen. „Wir wollen bei unseren Besuchern einen möglichsten nahen Bezug zur Natur herstellen“, nennt der Waldpädagoge und Förster das Ziel der Angebote. Dazu bietet das Arboretum eine Reihe von Führungen an, von der Fledermausnacht über Wildkräuterexkursionen, von Touren zum Klimawandel, der biologischen Vielfalt bis hin zu exotischen Früchten. Am 25. April steht immer die Pflanzung des „Baum des Jahres“ an. In diesem Jahr ist es die Rot-Eiche. Die ausgewählten Bäume vergangener Jahres säumen eine lange Reihe am südlichen Weg des Arboretums. Zum Projekt namens Arboretum wurde die Fläche in den 80er Jahren, als der Flughafen Rhein-Main eine Ausgleichsfläche für seine Expansion suchte. Wenn der Baum kichert 30 | Nichts wie raus
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