Eltern, Erzieher und alle, die mit Kindern unterwegs sind, hören diesen Satz immer wieder: „Ich muss mal!!“ Zwischen Hören und Müssen ist meist wenig Zeit und auf Spielplätzen meist weit und breit keine passende Örtlichkeit. Kathrin Valencia, Mutter einer Tochter und eines Sohnes, erging es ähnlich, doch machte sie zusammen mit Vanessa Senses aus der Not eine Erfindung: Die beiden Mütter, die sich über die Kita ihrer Kinder kennen, tüftelten an einer Toilette, die einfach auf jedem Spielplatz zu montieren ist, keine Anschlüsse benötigt und jedem Kind ein sauberes Geschäft ermöglicht. Oilette haben Katrin und Vanessa ihre Erfindung getauft, die sie gemeinsam mit Metallbauer Lenny Mike Sittner in die Tat umsetzten. Der Prototyp steht im Garten der Familie Senses im Frankfurter Stadtteil Zeilsheim. „Nun geht es darum, die Oilette auf Spielplätze, Rastplätze, Ausflugsziele und in Wälder zu bringen“, sagt Kathrin Valencia auf Anfrage von MainKind und beschreibt die WC-Alternative wie folgt: „Das Logo, ein gelbes Herz, erinnert an die alten Klohäuschen und ist schon von Weitem gut sichtbar.“ Die Bedienung sei denkbar Ein stiller Ort für jeden Spielplatz N einfach: Ein handelsüblicher 15-20 Liter Beutel werde über die Brille gezogen, Feucht- oder Taschentücher könnten griffbereit auf dem Spender abgelegt werden. Das Kind sitze auf dem Beutel und bleibe so immer sauber. Ist das Geschäft erledigt, wird der Beutel zugeknotet und landet imMülleimer, der an der Stange befestigt ist. Städten und Gemeinden empfehlen die beiden Tüftlerinnen, die Oilette möglichst sichtgeschützt zu platzieren. Bis die auf Spielplätzen Einzug hält, treten Katrin und Vanessa einen Marsch durch die Instanzen an. „Das Thema ,Zuständigkeiten‘ entpuppt sich immer wieder als Stolperstein“, beschreibt Kathrin die Lage – zumindest bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe. Dennoch erhielten die Gründerinnen täglich Zuspruch von Eltern, Großeltern und Erziehern über E-Mails und Social Media. Viele fragten, was sie tun könnten, um eine Oilette auf ihrem Spielplatz zu installieren. Dazu hätten sich bereits Elterninitiativen gebildet, seien Petitionen gestartet worden und hätten sich Ortsbeiräte, Bürgermeister und Kinderbüros bei den Gründerinnen gemeldet. (kakü) www.oilette.de Bilder: www.oilette.de Mittendrin | 33
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