MainKind | Ausgabe 69/2024

In den meisten Fragen empfiehlt sich der Kinderarzt als erste Anlaufstelle, wie der Dr. Vitor Gatinho in unserem Interview (siehe Seite 4-5) sagt. Darüber hinaus finden besorgte Eltern Anlaufstellen im gesamten Rhein-Main-Gebiet. MainKind stellt sie kurz vor. Die Stadt Frankfurt hat auf ihrem offiziellen Stadtportal eine ganze Seite mit „Fachinformationen zu Sprachbildungsangeboten“ zusammengestellt. Über einen Filter können stadtteilweise und nach dem Alter der Kinder die Angebote sortiert werden. Enthalten sind aktuelle Angebote wie der Leseherbst der Stadtbücherei aber auch fortwährende Offerten wie die Sprachkitas. Zu nahezu jedem Themenfeld sind die Inhalte umrissen und ist auf einen Kontakt verwiesen. Kommentar der Stadt: „In unserer Datenbank finden Sie eine stetig wachsende Auswahl an Angeboten.“ frankfurt.de/themen/arbeit-bildung-und-wissenschaft/ bildung/fachinformationen-zu-sprachbildungsangeboten Als barrierefreien Zugang zu Bildungsangeboten sieht Offenbach eine gute Sprachbildung. Aus diesem Grund habe die Stadt für Kitas und Schulen verschiedene Angebote entwickelt. Auf ihrer Webseite weist Offenbach zudem auf zusätzliche Anlaufstellen hin wie etwa das Geschichten-Café in der Kinderbibliothek, wo es ums Vorlesen und auch ums Schreiben eigener Geschichten geht oder das Selbstlernzentrum der Volkshochschule, wo Kinder und Jugendliche von acht Jahren an Rechtschreibung, Grammatik, Diktate und ihre Aussprache üben. Auf diese und weitere Angebote wie beispielsweise die kostenfreie Lernplattform Mauswiesel oder das Leseprogramm Amira für Erstleser verweist die Website zudem. www.offenbach.de Der Kreis Offenbach hat auf seiner Webseite einen „Wegweiser Sprachberatung“ erstellt. Dort sind lokale Einrichtungen und Anlaufstellen aufgelistet. Der Kreis bietet kostenlose und unverbindliche Beratungen bei Sprachheilbeauftragten an und will damit Auffälligkeiten möglichst früh erkennen helfen und auf geeignete Hilfswege geleiten. Zudem bieten diese Fachkräfte kostenfreie Vorträge an beispielsweise in Kitas im Kreis Offenbach. Dabei kann es nach Rücksprache unter anderem darum gehen, wie Kinder beim Sprechenlernen unterstützt werden können. www.kreis-offenbach.de Wenn es bei Matteo oder Mila beim Sprechen zum Stolpern kommt oder sie mühsam umWorte ringen, schießen bei Eltern mitunter Befürchtungen ins Uferlose. Schnell stehen Begriffe wie Sigmatismus oder Dyslalie im Raum, obwohl die Auffälligkeit vielleicht nur vorübergehender Natur ist und mit der jeweiligen Entwicklung einhergeht. Bild: Adobe Stock Die Stadt Hanau nennt auf ihrer Webseite die sprachliche Bildung als Schwerpunkt der Arbeit in den Kitas des Eigenbetriebs Kindertagesbetreuung. Dabei sei die Interaktion mit den Kindern ein maßgeblicher Erfolgsfaktor. „Nur wenn sich Kinder gut aufgehoben, ernst genommen, mit ihren individuellen Kompetenzen gesehen, wertgeschätzt und mit Interesse begleitet fühlen, öffnen sie sich auch für Lernprozesse.“ Ein Beispiel dafür sind die Lernspielgruppen der Kitas. Darüber hinaus sind die Angebote zur Sprachförderung verteilt auf eine Reihe von Anbietern wie die VHS Hanau, das Kulturforum oder die Frühförderstelle des BMWK. www.hanau.de Eine Schlüsselqualifikation für gesellschaftliche Teilhabe und schulischen Erfolg ist nach Auffassung des Landes Hessen die Sprachkompetenz. Seit inzwischen sieben Jahren legt das Land ein Programm zur „Sprachförderung im Kindergarten“ auf. Damit soll „insbesondere bei Kindern mit besonderem Sprachförderbedarf durch eine Förderung die Beherrschung der deutschen Sprache gesteigert und ihnen dadurch ein gelingender Übergang in die Grundschule ermöglicht werden“, heißt es auf einer Seite des Familienatlas Hessen, der das Programm vorstellt. Zudem fördert das Hessische Sozialministerium eine Reihe von Fachveranstaltungen und Fortbildungen rund um das Thema sprachliche Bildung für Fachkräfte und Fachberatungen in der Kindertagesbetreuung. Jede Menge Informationen dazu gibt es auf der Plattform zum Bildungs- und Erziehungsplan (BEP) für Kinder bis zu zehn Jahren, lässt Matthias Schmidt vom Pressereferat des Hessischen Ministeriums für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales (HMSI) auf Anfrage von MainKind wissen. Dass sprachliche Bildung und Förderung in der frühen Bildung für die Landesregierung ein wichtiges Anliegen seien, macht Schmidt am digitalen Zukunftsforum deutlich. Über zwei Tage hatten sich dort im Frühsommer Fachkräfte verschiedener Disziplinen ausgetauscht, um „die Erkenntnisse aus der hessischen Studie Kurze Wege zur Sprachförderung 12 | Die Kunst zu sprechen

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