MainKind | Ausgabe 68/2024

startete sie ihren Reiseberichte im Netz. Der Blog sei im Lauf der Jahre ebenso gewachsen wir ihre Erfahrungen beim Reisen mit Kids. „Ich kann mich sehr gut an die Jahre erinnern, in denen wir das Auto vollgepackt hatten bis unters Dach. Unser Start in den Urlaub hat sich damals angefühlt wie ein Auszug aus Ägypten“, schildert sie und ergänzt: „Ich glaube, ich würde heute ein paar Dinge anders machen, wäre entspannter.“ Eines jedoch habe sie bei den Reisen auch mit kleinen Kids beherzigt, damit alle Spaß hatten: ein entschleunigtes Tempo. „Bei einem Städtetrip habe ich mir lieber weniger angeschaut – auch wenn es manchmal schwer fiel – und mich dem Tempo der Kinder angepasst oder auch Zeiten auf Spielplätzen eingebaut.“ Zudem habe sie vor der Reise nach kindgerechten Unternehmungen in der Stadt recherchiert. Drei Beispiele: „In Wien waren wir Stammgäste auf einer Rüttelplatte in der Fußgängerzone, in Budapest sind wir mit einem Amphibienbus durch die Stadt und den Fluss gefahren oder haben in Berlin nicht wie sonst in einem Hotel in der City, sondern vor der Stadt auf einem Bauernhof übernachtet.“ Aber auch für Fernzeile hat Thimm ein Beispiel parat: „In Bangkok haben wir damals keine klassische Stadtführung gemacht, sondern eine Entdeckertour. Der Guide trug eine riesige Clowns-Sonnenbrille, die Kinder haben Schildkröten gefüttert und wir haben abseits der Touristenhighlights gesehen, wie thailändische Familien wohnen.“ Für einen Städtetrip mit Kindern hat Sabine Thimm folgende Tipps parat: Weniger ist mehr, vorher nach coolen Attraktionen für die Kinder suchen - und zwar auf Reiseblogs, hier findet ihr echte Erfahrungen und nicht nur die üblichen Kindermuseen. Bei den Unterkünften hilft es, wenn sie zentral liegen, so dass die Kinder-Energie nicht schon durch lange Weg zu den Sehenswürdigkeiten verbraucht wird. Ihren Reiseblog führt Sabine Thimm inzwischen auf Sparflamme, denn die Kinder sind inzwischen 13 und 16 Jahre jung. „Inzwischen schauen meine Kinder aber tatsächlich manchmal selber auf den Blog und schwelgen in Erinnerungen.“ www.familyescapes.de Auch Carina Baldauf und José Coll machten ihre Kinder zu Überzeugungstätern aus Eigenbedarf. 2017 starten sie ihre Plattform The Urban Kids „mit ausgewählten Adressen für moderne Familien, die Eltern zur gemeinsamen Familienzeit inspiriert“, wie Carina Baldauf auf Anfrage schildert. „Was als Herzensprojekt begann, ist zu einer Sammlung von über 500 Lieblingsplätzen geworden, die Eltern und Kindern gefallen.“ Dazu zählten coole Unterkünfte ebenso wie abenteuerliche Erlebnisse und lokale Geheimtipps. Das Besondere an ihrer Seite beschreibt Baldauf mit diesen Worten: „Jeder Ort wurde persönlich besucht und ausgewählt, denn die vierköpfigen Gründerfamilie und ihre Local Mates erkunden laufend neue Städte und Orte.“ Im Mittelpunkt stünden dabei Tipps und Empfehlungen, die Eltern und Kindern gleichermaßen gefielen, ebenso wie bewusstes Reisen und eine bunte Kombination aus Abenteuer und Genuss. Aber noch eines ist den beiden Urban-Kids-Gründern wichtig: „Zu wertvoll ist die wenige Zeit, die man als Familie heutzutage jenseits des fordernden Schul- und Arbeitsalltags verbringt, als dass man in den intensivsten gemeinsamen Wochen des Jahres, den Ferien, weiterhin Ablenkung und Animation vor bewusstem Miteinander wählt.“ Für Städtetrips mit Kindern haben Carina und José drei Tipps: Erstens: Recherchiert vorab nach coolen Orten zum Pause machen von der Stadtbesichtigung, wie tolle Parks oder Spielplätzen in der Stadt. Zweitens: Packt unbedingt eure Tretroller ein, um entspannt voranzukommen. Und zu guter Letzt: Findet den perfekten Mix aus Sightseeing und Spaß, dafür sind die Tipps von The Urban Kids genau richtig. (kakü) www.theurbankids.com Bild: Carina Baldauf, The Urban Kids Bild: Stefanie Thimm Ab in die Stadt: Städtetrips | 15

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