MainKind | Ausgabe 2/2022

Bilder: © Marcus Schenk º Teleskope Das Teleskop im Kopf Unendliche Weiten | 7 Die Faszination der Kleinen für den Weltraum ist groß – doch ob es sich lohnt, gleich die Astromie-Profi-Ausrüstung zu besorgen, bleibt fraglich. Marcus Schenk vom Astroshop, einem Zusammenschluss von Hobby-Astronomen und -Fotografen, empfiehlt zum Start das Instrumentarium, dass Menschen von Beginn an gegeben ist – das Auge. „Das kleinste Teleskop ist doch unser Auge und damit kann man super einsteigen“, sagt er. An Zubehör empfiehlt er zunächst eine drehbare Sternenkarte. Die gibt es beispielsweise in einer Ausführung von Kosmos für Einsteiger für zehn Euro. Sie leuchtet im Dunkeln und hilft, im Nachthimmel Sternbilder wie Kleinen und Großen Wagen, die Leier oder die Zwillinge zu finden. „Damit lässt sich sehr schnell erkennen: Was ist da alles über mir“, sagt Schenk. Wer seine Beobachtungen vertiefen möchte, kann dies mit einem Fernglas tun. „Mit einem Fernglas lässt sich schon vieles erkennen und der Mond ist dafür ein ganz tolles Objekt.“ Selbst die größeren Monde Europa, Io und Ganymed unseres größten Planeten Jupiter sind durch einen Feldstecher mit sieben- oder achtfacher Vergrößerung gut zu erkennen. Solche Ferngläser kosten etwa 50 Euro, eins mit zehnfacher Vergrößerung knapp 100 Euro. Damit rücken dann auch die Plejaden, ein offener Sternhaufen im Sternbild Stier, noch näher. Wer mit Sternkarte und Fernglas aktiv ist, kann sich mit einer Rotlichtlampe das Beobachten leichter machen. Schenk hält sie für ein sinnvolles Utensil, denn das Auge bleibt auf die Dunkelheit eingestellt, wenn man mit ihrer Hilfe Karten lesen oder das Fernglas einstellen möchte. Bleiben die Sterne als Hobby bestehen, rückt der Kauf eines Teleskopes näher. Für den Einstieg und jüngere Kinder empfiehlt Schenk beispielsweise ein Spiegelteleskop von Omegon, dass im Astroshop knapp 80 Euro kostet. Kinder können dieses Dobson-Teleskop beispielsweise auf einen Tisch stellen und damit den Mond beobachten. Die Okulare lassen sich wechseln und dadurch die Krater noch näher heranholen. Für stärker interessierte Kinder empfiehlt Schenk ein Linsenteleskop mit einer Brennweite von 1000 Millimetern. Damit können bis zu 180fache Vergrößerungen erreicht werden, was beim Blick auf den Saturn mit seinen Ringen angehende Sternenforscherinnen die Zeit schnell vergessen lässt. Eine tolle Plattform ist auch sterngucker.de. Zusammen mit einem Schulfreund hat Alexander Merz die Seite, die lange von einem Astrozirkel betreut wurde, übernommen und zu neuem Leben erweckt. Regelmäßig verfassen sie Beiträge aus dem Bereich der Astronomie und sind Ratgeber für Teleskope und Zubehör. „Meine Empfehlungen basieren auf meinen Erkenntnissen und Erfahrungen der letzten 20 Jahre“, sagt Merz. Dies ist auch dem recht ausführlichen Ratgeber „Teleskop für Kinder“ anzumerken. Potenzielle Käufer leiten die Sterngucker zum Astroshop weiter. Eltern empfiehlt März bei der Wahl eines Teleskop mit Bedacht vorzugehen: „Es soll etwas vernünftig abbilden, aber auch nicht zu teuer sein, denn wir wissen ja schließlich nicht von welcher Dauer das Interesse ist.“ Wie auch Schenk vom Astroshop hält er einen Refraktor für eine gute Wahl. „Er ist aufgebaut wie ein klassisches Fernrohr und lässt sich dadurch auch ganz intuitiv bedienen“, sagt Merz. Von einem allerdings rät er dringend ab: „In jedem Fall würde ich von Komplett-Angeboten mit umfangreichen Zubehör aus Kaufhäusern die Finger lassen, da mit diesen Geräten oftmals nicht mal eine halbwegs brauchbare Abbildung möglich ist. Dann nutzt auch das ganze Zubehör nichts.“ (kakü) www.astroshop.de www.sterngucker.de

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