MainKind | Ausgabe 2/2022

º Mieten oder Eigentum Perfektes Wohlfühlklima zu Hause Für Philipp Deschermeier gibt es keine Blaupause fürs Kinderzimmer. Für den Wissenschaftler am Darmstädter Institut Wohnen und Umwelt (IWU) sind jeder Mensch und jede Familiensituation anders. Daher müsse jede Familie abhängig von der Anzahl der Kinder und der Räume für sich entscheiden, wie welches Zimmer genutzt wird. Für seine IWU-Kollegin Ines Weber ist wichtig, dass sich die Familie wohl fühlt. Und das lasse sich nicht allein an Kriterien wie der Größe des Kinderzimmers fest machen. Für Familien ist laut Deschermeier eine Frage zielführend: Was brauchen wir? Die perfekte Wohnung oder das perfekte Haus sei eine Utopie, die kaum zu realisieren sei. Dies gelte aber auch für den Wunsch nach dem eigenen Garten, der in der Pandemie gerade bei Familien vielfach aufkeimte. „Im normalen Alltag ist ein Garten jedoch schwer zu bespielen bei zwei Vollzeit beschäftigten Elternteilen“, sagt Deschermeier und empfiehlt, sich kritisch mit der eigenen Situation zu beschäftigen und eigene Anforderungen aufzustellen. Für Deschermeier ist nicht nur jede Familiensituation anders, es müsse auch allen klar sein, dass ein Kinderzimmer einem ständigen Wandel unterliege. „Gitterbettchen und Wickelkommode haben irgendwann einfach ausgedient.“ Er empfiehlt Eltern, ihre Kinder beim Planen und Ändern mit ins Bild: Pixabay Boot zu holen, denn sie sähen die Welt mit anderen Augen. „Sie können sehr klar sagen, was sie an ihrem Zimmer stört und was sie ändern möchten.“ Der gemeinsame Besuch im Einrichtungshaus mit Kindern könne etwas Spannendes sein. Sinnvoll sei jedoch, sich schon vorher Gedanken zu machen, beispielsweise einen Grundriss auf Papier oder am PC zu entwerfen und zu schauen, ob Möbelstücke passen oder zu groß sind. Ein Herzensthema des IWU sind Heizen und Lüften. Weber hält wenig von überheizten Zimmern. „25 Grad im Winter in einer Wohnung machen diese sehr trocken und sind damit auch nicht gut für ein Kind.“ Zu trockene Luft sei schlecht für Haut und Atemwege. Auch das Lüften will gelernt sein. „In einem sehr schlecht isolierten Haus wird ohnehin durchgelüftet, in einem modernisierten Gebäude jedoch muss man sehr darauf achten, hohe Luftfeuchtigkeit beispielsweise nach dem Duschen mit Lüften zu verhindern, um Schimmel zu vermeiden“, sagt Weber. Die Fenster über lange Zeiträume zu kippen bringe nichts, denn dadurch würden die Wände neben dem Fenster kalt, wodurch vermehrt Schimmel auftreten könne. „Das ist abgesehen von der Optik nicht gut für die Gesundheit, erst recht nicht für Kinder.“ (kakü) www.iwu.de Gewusst wo Um sich zu Hause wohlzufühlen, ist mitunter der Dreh an einigen Stellschrauben hilfreich. Aber wo drehen? Ines Weber vom Darmstädter Institut Wohnen und Umwelt empfiehlt Familien, sich zum Beispiel bei folgenden Quellen Ratschläge zu holen und zu informieren. Zum Heizen gibt das Umweltbundesamt auf seiner Webseite eine Reihe von Tipps. Unter den Stichworten „Heizen“, „Raumtemperatur“ und „Richtig lüften Schimmel“ gibt es viele Informationen zum gesünderen und besseren Heizverhalten. www.umweltbundesamt.de Einen Besuch bei CO2online empfiehlt Weber allen, die künftig Energie sparen möchten. Dort sind verschiedene Systeme vorgestellt, sowohl für den Neubau als auch fürs renovierbedürftige Haus. Zudem gibt es Hinweise auf Fördermöglichkeiten. www.co2online.de Auch an Menschen mit geringem Einkommen wie Hartz IV-Empfänger richtet sich das Angebot des StromsparChecks. Auf der Webseite gibt es zudem Energiespartipps und Soforthilfen sowie Hinweise auf einen Kühlgerätetausch und einen Hausbesuch zum Stromspar-Check. www.stromspar-check.de 6 | Perfekt ausgestattet

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