Ein einhellig lobvolles Echo hat das Offenbacher Kinder- und Jugendparlament für seine Podcast-Pläne zu Corona geerntet. Motto der Aktion: “Wir machen Deine Stimme hörbar”.
Das Offenbacher Kinder- und Jugendparlament (KJP) bietet Gleichaltrigen ein Forum, um Erfahrungen mit Corona und den Folgen der Pandemie auszutauschen. Ende Dezember starteten die politisch engagierten jungen Menschen einen Aufruf zu einem Corona-Podcast. Und der hat inzwischen einiges an Fahrt aufgenommen.
Die Idee zum Podcast hatten die Jungparlamentarier in den Sommerferien in der Offenbacher Kinder- und Jugendfarm entwickelt. “Dort haben wir uns nach dem ersten Lockdown endlich wieder als Gruppe gemeinsam getroffen. Es gab viel zu erzählen und auszutauschen zu unseren Erfahrungen während der Homeschooling-Phase und des ersten Lockdowns”, berichten die Parlamentarier MainKind. Beim Austausch in der Farm entstand zudem die Idee, die kleine Talkrunde spontan aufzeichnen. Damit kam der Stein ins Rollen für den zum Jahresende gestarteten Podcast-Aufruf.
Den Jungen in Corona-Zeiten eine Stimme geben
Eine wichtige Rolle spielt für das KJP, den Erfahrungen und Erlebnissen junger Menschen eine Stimme zu verleihen. “In der Diskussion ist ja irgendwann wahrgenommen worden, dass Kinder und Jugendliche zwar von vielen Einschränkungen betroffen sind, aber nicht an der Entwicklung der Maßnahmen als Interessengruppe vertreten sind.”
Die ersten Reaktionen für das mit der Medien-Etage Offenbach entwickelte Projekt waren positiv. Offenbachs Kinder- und Jugendstadträtin Sabine Groß (SPD) warb in einem Aufruf, an der Podcast-Aktion teilzunehmen. Das zurückliegende Jahr habe der jungen Generation einiges abverlangt und den Alltag mehrfach stark durcheinandergebracht. “Dazu gehören nicht nur Einschränkungen in der Freizeitgestaltung, die gerade Kinder und Jugendliche in unserer Stadt stark belasten, für die das Spielen mit anderen Kindern oder das Zusammensein in der Peergruppe von großer Bedeutung ist, sondern auch Sorgen um die gesundheitliche und finanzielle Situation in den Familien”, sagte Groß. Eine engagierte Teilnahme helfe dem Team von KJP und Medienetage sowie der Stadtpolitik, “um gemeinsam Wege zu finden, wie wir die Kinder und Jugendlichen besser durch diese Zeit begleiten können.”
“Ich finde die Corona-Regeln ganz okay”
Nach Angaben des KJP-Teams sind bereits erste Beiträge eingegangen. Mitmachen können jungen Menschen nicht nur aus Offenbach. Auch aus dem Kreis Offenbach ist mit Stand vom 11. Januar eine erste Audio-Datei eingegangen. Aus zwei weiteren Beiträgen zitiert das KJP-Team, was die Teilnehmenden gesagt haben. “Also ich finde, die Corona Regeln eigentlich ganz ok, weil ich mich schon so ein bisschen daran gewöhnt habe. Nur, wenn man die Maske für einen längeren Zeitraumtragen muss, ist es blöd, da man nicht so gut Luft bekommt. Meine Corona-Regeln wären ganz ähnlich, da die Leute, die die Corona Regeln gemacht haben, sie nicht umsonst entschieden haben, sondern so, damit wir alle geschützt sind.”
In einem anderen Beitrag kommen auch die Sorgen und Nöte zur Sprache: “Mir fehlt das Treffen mit Freunden, normale Schule und meine Familie, die nicht in Deutschland wohnt. Mir macht Angst, dass die Zahlen der Infizierten mehr steigen und dass immer mehr Ärzte, Pfleger oder Krankenschwestern positiv sind. Also am Anfang war es schon etwas komisch, mit Masken und Abstand in der Schule zu sein. Aber daran habe ich mich gewöhnt. Mit Homeschooling komme ich eigentlich ganz gut zurecht. Nur manchmal finde ich es blöd, dass die Lehrer uns etwas nicht persönlich erklären können. Nach der Corona Pandemie will ich als erstes meine Familie in Kroatien besuchen.”
Fragen zur Corona-Situation
In dem Podcast sollen laut KJP alle Stimmen zu Wort kommen. Wer mitmachen möchte, sollte seine persönlichen Antworten auf folgende Fragen in einer gängigen Audiodatei aufnehmen:
- Wie findest Du die Corona-Regeln?
- Wenn ich entscheiden dürfte, was wären meine Corona-Regeln?
- Was fehlt Dir gerade am meisten? Was macht Dir Angst?
- Wie kommst Du in der Schule mit den Regeln klar?
- Wie kommst Du mit Homeschooling zurecht?
- Was willst Du als erstes machen, wenn die Corona Pandemie vorbei ist?
Die Audiodateien können bis zum 31.Januar an coronapodcast@junetz.de oder direkt vom Mobiltelefon an das Kinder- und Jugendparlament an 0157-33907340 geschickt werden. Für die Veröffentlichung muss auch die Einverständniserklärung, die es auf kjp-of.junetz.de zum Download gibt, unterschrieben und zurückgesendet werden. Fragen können an der KJP per E-Mail gerichtet werden an coronapodcast@junetzde oder an die Medienetage unter 069 8065-3965.
kakü