Die Früchte sind bitter, ihr Produkt jedoch Bestandteil zahlloser süßer Versuchungen – Kakaobohnen. Das Dreieich-Museum widmet eine Mitmachausstellung dem Rohstoff und der Schokolade.
„Wir wollen einfach zeigen, was in der Schokolade steckt“, sagt Corinna Molitor, Leiterin des Dreieich-Museums. Dieser Innenblick lockt das Publikum, denn das Museum im Stadtteil Dreieichhain nahe der Burg Hayn zeigt nun bereits zum dritten Mal die Mitmachausstellung „Kakao & Schokolade“. Und die gleicht einer Sinnesreise zum Ursprung des Kakaos, wie das Museum auf seiner Homepage Appetit macht auf die Schau.
Die vom Nürnberger Museum im Koffer konzipierte und nun in Dreieich weilende Sonderausstellung zeigt den Weg von der bitteren Frucht zur süßen Leckerei. Kinder und Erwachsene tauchen ein in den tropischen Regenwald, erfahren, wo der Kakao wächst und wie die Bohnen geerntet werden. „Dabei geht es auch um den Aspekt der Nachhaltigkeit, aber ganz abgestimmt auf das Alter der Besucher“, sagt Corinna Molitor. Für Zwei- oder Dreijährige sei dies noch kein Thema, gewiss aber für Schulkinder.
Für Besucher jedweden Alters ist es gewiss eine Versuchung, an einer frisch aufgeschnitten Kakaoschote zu schnuppern und die Bohnen zu probieren. Schmecken die nach Schokolade? Und was hat es mit der Fermentierung auf sich? Vom tropischen Regenwald führt die Reise weiter auf eine Kakaoplantage und schließlich nach Mexiko, wo die Bohnen verarbeitet werden.
Doch nicht nur dort: Auch im Dreieich-Museum üben sich Jung und Alt an Reibsteinen, auf denen die Bohnen zermahlen werden. Gute Gelegenheit, gleich mal einen „Xocolatl“ zu schlürfen und der Frage nachzugehen, wer dieses Getränk erfunden und getrunken hat. Gut möglich, dass die Antwort bei den ersten Kakaobauern im Reich der Mayas zu finden ist. Dem dortigen Herrscher wird nachgesagt, am Tag 50 Tassen „Xocolatl“ getrunken zu haben.
Zu guter Letzt tun es die Besucher den Confiseuren gleich und schmelzen aus Pulver, Kakaobutter und anderen Zutaten ihre eigenen Pralinen. Hoch indes ist die Wahrscheinlichkeit, dass es viele Pralinen nicht bis zum Ausgang des Museums schaffen werden.
Für Familien ist das Museum noch bis zum 1. Mai jeweils samstags von 14 bis 18 Uhr und sonntags sowie feiertags mit Ausnahme von Karfreitag jeweils von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen. Für alle Besucher gelten die aktuellen Corona-Regeln, für Schulkinder gilt das Testheft der Schule. Für Kindergärten, Horte und Schulklassen aber auch für Kindergeburtstage bietet das Museum außerhalb Führungen der üblichen Öffnungszeiten an. Sie kosten 100 Euro und dauern etwa eineinhalb Stunden. Infos unter 06103 / 84914 oder per Mail an info@dreieich-museum.de.
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Bild: © Museum im Koffer, Nürnberg