“Die Corona Zeit hat zwar meine Routine auf den Kopf gestellt, hat aber mich und meine Familie näher zusammengebracht.” Dieser Satz stammt von Lotta. Die Siebenjährige aus Sachsenhausen hatte wie einige Dutzend anderer Kinder ihre Gedanken zur Pandemie festgehalten auf der Webseite “Sag Deine Meinung” des Frankfurter Kinderbüros. Beiträge wie von Lotta drücken nach Auffassung von Madeleine Michaelis vom Kinderbüro unheimlich viel aus, denn die Pandemie macht gerade auch den jungen Menschen zu schaffen.

Gehör für Kinderstimmen in Corona-Krise

Bis Ende Juli hatten 50 Litfaßsäulen in ganz Frankfurt die “Stadt der Kinder” proklamiert. Die dazugehörige Kampagne rund um die Kinderrechte musste wegen Corona jedoch aufs nächste Jahr verschoben werden. Stattdessen bot das Kinderbüro Mädchen und Jungen die Gelegenheit, auf der Meinungsseite: sagdeinemeinung.frankfurter-kinderbuero.de zu hinter lassen, was sie zum Thema Corona beschäftigt und umtreibt. Für Bildungsdezernentin Sylvia Weber war die Motivation dafür klar: “Wir wollen den Kindern zuhören.”

Zu Wort kamen Kinder im Alter zwischen vier und 15 Jahren. Sie schrieben sich teilweise den Frust von der Seele wie etwa Katerina. “Corona ist für mich sehr blöd. Und ist sehr langweilig. Ich finde es nervig eine Maske zu tragen. Ich wünschte es gäbe Corona nicht”, schrieb die Achtjährige auf die Seite. Oder der siebenjährige Jonas, der einfach und knapp formuliert: “Ich mag Corona nicht, weil wir niemanden mehr sehen dürfen und ich auch kein Fußball mehr spielen darf!”

Comic und Video über Corona-Zeit

Mit einer Grafik samt Virus und Masken-Smiley bekundete der elfjährige David, dass er seine Freunde vermisst. Jan aus Bergen-Enkheim bastelte aus seinen Gedanken ein Comic (hier zu finden), in dem sich seine Fantasiefigur Aulud mit dem Corona-Virus beschäftigt. Auf der Meinungsseite bekennt er sich auch zu seinem Helfer: “Der Papa hat es ins Internet gestellt.”

Hilfe hatte auch Paula aus Kalbach. Die Achtjährige hat mit ihrem Vater die Musikhausaufgabe deutlicher cooler gemacht. Überaus rhythmisch arbeiten die beiden in dem Video-Clip die Zeiten von Homeoffice und Homeschooling auf. Und mit dem stets wiederkehrenden Zitat “Mir ist so langweilig” waren und sind die beiden ganz bestimmt nicht alleine.

Bis Mitte September können die Meinungen der Kinder auf der Meinungsseite des Kinderbüros angeschaut und auch kommentiert werden.

“Wie werden wir uns an die Corona-Epidemie erinnern?”

Ergänzend dazu gibt es auch im Stadtlabor des Historischen Museum Frankfurt einen Sammlungsaufruf zu Corona: “Wie werden wir uns in Frankfurt an die Corona-Epidemie erinnern? Was ist uns in Frankfurt wichtig (gewesen) in dieser Situation? Um diese Zeit in der Frankfurter Stadtgeschichte festzuschreiben, möchten wir alle bitten, gemeinsam zu sammeln – Bilder, Texte, Audios, Videos, Fotos, Objekte, Geschichten… ”

Wie genau das funktioniert erfahrt ihr im Blogbeitrag: blog.historisches-museum-frankfurt.de

                                                                                                                     kakü