Bis Mitte Februar besteht für Kinder von der ersten bis zur sechsten Klasse keine Pflicht, die Schulen zu besuchen. Betreuungsangebote soll es geben, wenn Eltern keine anderen Möglichkeiten haben. Auch ältere Kinder lernen zumindest in den nächsten Wochen weiter mit Distanz. Die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender gestalten ihr Programm um mit dem Ziel, Kinder und Eltern zu unterstützen. Und was da über die Kanäle läuft und auch gestreamt werden kann, ist ein anschauliches Angebot zu vielen, im Klassenraum mitunter eher trocken dargebotenen Inhalten.
Die beiden Sender WDR und SWR haben in ihrem „Planet Schule“ ein breites Potpourri zusammengestellt. Da gibt es Filme, Lernspiele und Simulationen für alle Fächer und Schularten. Die Redaktion von „Planet Schule“ spricht aber auch Lehrkräfte an und fordert sie auf, die besondere Zeit für echtes digitales Lernen zu nutzen: „Lassen Sie Ihre Grundschüler mit der Maus programmieren. Oder ermöglichen Sie ihren Oberstufen-Schülern eine Begegnung mit Zeitzeugen des Nationalsozialismus – per App.“ Um mit den Zusehenden in Kontakt zu sein, bietet die Redaktion einen Chat an. Jeweils mittwochs zwischen 17 und 18 Uhr können Schüler, Lehrerinnen und Eltern sich mit Fragen und Tipps rund um das Homeschooling melden.
„Schule daheim“ heißt das Angebot des Bayerischen Rundfunks in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht – zu erreichen über die Mediathek des BR. Quer durch die Fächer von Deutsch bis Physik und sortiert nach Klassenstufen gibt es anschauliche Filme und Beiträge zu einer großen Auswahl an Themen. Umfangreich ist auch das Angebot der bayerischen Landesmediathek, für das sich Interessierte allerdings anmelden müssen.
In Mathe eine Sonnenuhr bauen
Etwas versteckt, aber nicht minder vielfältig sind die Bildungsangebote auf der Homepage des Hessischen Rundfunks. Dort können sich Jungen und Mädchen im Mathematik-Funkkolleg schlau machen und beispielsweise auch eine Sonnenuhr bauen. Das Funkkolleg für Kinder gibt es auch in den Sparten Geld, Musik und Religion.
Das Erste hat sich in seiner Mediathek breit aufgestellt und tischt in ARD-alpha unter dem Stichwort „Schule daheim – online lernen“ ein großes Video-Lernangebot auf, mit dem Schülerinnen und Schüler sich in Deutsch, Englisch, Biologie, Physik oder auch Mathe sehr nachvollziehbar schlau machen können. Da wird beispielsweise sehr eindrucksvoll erklärt, wie die menschliche Atmung funktioniert und was genau im Körper dabei passiert oder was es mit der Lichtbrechung auf sich hat. Dabei spielt das Erste seinen Vorteil aus und bedient sich in der großen Auswahl an Beiträgen der Länder-Sender.
Eric Mayer springt ins Eis
Im ZDF verweisen die Mainzelmännchen auf das bei Terra X gebündelte reichhaltige Angebot. Da sind sortiert nach Schulfächern jede Menge kurzer Erklär-Clips abzurufen, in denen auch bekannte Gesichter auftauchen wie Eric Mayer von Pur Plus. Er springt in ein Loch in einer Eisdecke und erklärt die Gefahr des Kälteschocks. Nicht nachmachen, aber anschauen – es ist zum Bibbern.
Jede Menge Wissenswertes hat auch Kika gebündelt. Der Kinderkanal von ARD und ZDF hat auf dieser Seite Wissensformate, Magazine und Dokumentationen zusammengestellt, teilweise auch aus anderen Beiträgen genommen und recht übersichtlich nach verschiedenen Themenbereichen sortiert.
Kostenlose Nachhilfe im Chat
Abseits der bekannten Sender, aber mit deren Unterstützung läuft die Corona School. Studierende haben das kostenlose Angebot im Netz ins Leben gerufen und geben ehrenamtlich Nachhilfe per Video und Online-Chat. Getreu dem Motto #WissenstattVirenaustauschen sind inzwischen mehr als 12 000 Helfer und Helferinnen registriert, die mit Kursen, Workshops, Projektcoaching oder auch im direkten Kontakt, Schülerinnen und Schülern unter die Arme greifen. „Wir finden, dass alle Schüler*innen in Deutschland dieselben Chancen haben sollen, ihre Bildungsziele zu erreichen und Bildungserfolg zu genießen“, schreibt das Team des Vereins auf der Homepage. Die Corona-Pandemie habe bildungsbezogene Ungleichheiten noch weiter verschärft. Dem möchte die Schar von Freiwilligen mit ihren digitalen und kostenlosen Programmen entgegentreten und „ein Zeichen für mehr Bildungsgerechtigkeit setzen und Schüler*innen unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Geschlecht und ihrem sozialen Status fördern“.
Diese aber auch andere Lernangebote haben die Programmberater von Flimmob zusammengestellt. Zudem gibt es allgemeine Lerntipps, aber auch ganz spezielle Ratschläge fürs Homeschooling, wofür die Redaktion zu einem Fernsehsender oder einer Tageszeitung weiterleitet.
kakü