„Hatschi! Jedes Mal, wenn jemand niest, ändern die Tiere ihr Fell“, schreibt Mia Cassany in ihrem „Atlas der wundersamen Orte“, den Ana de Sima überaus fantasievoll illustriert hat. Da kommt auf einer Seite der Elefant im orange-gelb gefleckten Tigerkleid daher und trägt eine rote Blüte am Ohr, da schlängelt sich eine rosa Schlange um den Hals einer Giraffe, die im Fell eines Panda-Bären zu stecken scheint, und der Tiger geht lässig heute mal in schwarz-weiß als Zebra. Ein Buch, dass bildlich für die neue Ausstellung im Offenbacher Klingspor-Museum steht, denn es ist an Kraftpaket voller spannender Kompositionen, in denen junge Menschen des Suchens nicht müde werden. Die 66. Internationale Kinderbuchausstellung hat sich der fantastischen Kinderliteratur verschrieben und die begleitende Kunstausstellung ist nicht minder intensiv. Der Offenbacher Maler Marc Simon zeigt eine Reihe seiner Bildwelten, in denen Fantasie, Farben und Formen verschmelzen. Für das Klingspor Museum eine Kombination, die zum Nachspüren, Entdecken und Verknüpfen einlädt und die im Zusammenspiel von Buch und Malerei neue Erfahrungsräume ergebe.

Neben der Entdeckungsreise durch den „Atlas der wundersamen Orte“ mit seinem verwandlungsfähigen Tieren hat das Museum etwa 250 Bücher zusammengestellt für die Ausstellung. Diese war wegen Corona schon für das vergangene Jahr vorgesehen, musste aber ausfallen. Die ausgewählten Bücher, deren Gestaltung, Ausstattung und Inhalt in besonderem Maß überzeugen, sind in 70 Verlagen erschienen und kommen teilweise unter anderem auch aus Südkorea, Chile, Venezuela oder der Ukraine.

„Zahlreiche Illustratorinnen und Illustratoren bringen Jahr um Jahr schon die Kleinsten in Berührung mit dem Bild als künstlerischer Ausdruck, schulen Beobachtungsgabe und öffnen Wege in die Fantasie“, schreibt das Museum. Aktuell sind zum Teil auch die Inhalte der Bücher: In ihnen geht es um Themenkomplexe wie Diversität, aber auch um Klima- und Umweltschutz. Aber auch das Coronavirus ist im Kinderbuch vertreten.

Begleitet wird die Ausstellung von einem umfangreichen Rahmenprogramm, das die Erfahrung des Anschauens um die des Mitmachens erweitert. Da kann einmal zu verschiedenen Terminen mit gemalt werden, da können aber auch mit den Museumspädagoginnen eigene Bücher entstehen oder mit Kalligrafin Tanja Leonhardt fantasievolle Schriftstücke entworfen werden. Für Schulklassen und Kitagruppen werden verschiedene Formate angeboten.

Für alle Angebote gelten aktuell die 2G-Regelungen, teilt das Museum mit: Einlass erhalten Geimpfte und Genesene, außerdem Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren und Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können. An der Museumskasse sind die Nachweise vorzuzeigen, Schülerinnen und Schüler können ihr Testheft vorlegen. Zudem gelten die üblichen Abstands- und Hygieneregeln mit Masken. Öffnungszeiten und Infos zum Begleitprogramm beispielsweise mit einer Familienführung am 12. und einem Workshop für Familien am 19. Dezember oder mit Angeboten für Kitas und Schulklassen auf der Homepage des Museum.

www. www.offenbach.de/microsite/klingspor_museum/index.php

kakü