Es knirschte gewaltig, seit Donnerstag sind sich die Vertreterinnen der Stadtregierung einig: Von Mai an sollen Eltern für das letzte Krippenjahr ihrer Kinder nichts mehr zahlen.
Das Ziel brachte Bildungsdezernentin Sylvia Weber ziemlich deutlich auf den Punkt: „Wir wollen den Zugang zur frühkindlichen Bildung allen ermöglichen, das ist eine Frage der Bildungsgerechtigkeit“, sagte die Sozialdemokratin. Doch wenn sich die Beteiligten der Frankfurter Stadtregierung im Ziel auch einig waren, über den Weg dorthin gab es durchaus unterschiedliche Auffassungen. Ursprünglich hatten sich die vier Fraktionen der Stadtregierung, Grüne, SPD, FDP und Volt, in ihren Koalitionsverhandlungen auf vergangenen August als Starttermin geeignet. Doch der Termin wurde verfehlt, stattdessen lieferten sich alle Beteiligten ein Tauziehen, bei dem es vor allem um die Finanzierung ging. Vor allem Grüne und SPD beharkten sich gegenseitig, wie noch Ende Januar die Frankfurter Allgemeine Zeitung in ihrem Rhein-Main-Teil berichtete. Mit Beginn des Februars jedoch scheinen die strittigen Punkte ausgeräumt, kamen Magistrat und Römer-Koalition zu einer Übereinkunft.
„Ich bin sehr froh, dass wir nun einen Grundsatzbeschluss haben“, sagte Bildungsdezernentin Sylvia Weber in der Frankfurter Rundschau.
Für einen Krippenplatz zahlen Frankfurts Eltern im Monat gegenwärtig noch 198 Euro zuzüglich 50 Euro als Essensgeld. Unterm Strich kommen für ein Krippenjahr knapp 3000 Euro pro Kind zusammen. Im Etat von Bildungsdezernentin Weber addieren sich die Beiträge aller Kinder für ein Krippenjahr auf 13 Millionen Euro.
Weber sieht in dem kostenlosen Krippenjahr auch ein Instrument zur Bildungsgerechtigkeit. „Armut darf kein Schicksal sein“, zitiert beispielsweise die Frankfurter Rundschau die Dezernentin. Nach ihren Worten müsse der Kreislauf der Bildungsarmut durchbrochen werden. „Dafür muss Bildung kostenlos sein, angefangen bei den Kitas.“
Aktuell kostenfrei ist in Frankfurt für Kinder zwischen drei und sechs Jahren der Besuch des Kindergarten. Von Mai an soll nun mit dem letzten Krippenjahr ein weiteres Jahr für die Zweijährigen hinzukommen. Sowohl Weber wie auch der Koalitionsvertrag sehen zudem vor, langfristig ein weiteres kostenloses Betreuungsjahr einzurichten, vorausgesetzt die Stadtkasse erlaube dies.
Was die Kasse betrifft, sollten Eltern mit Krippen-Kindern zunächst einmal abwarten. Gemeinhin wird sich die Stadtverwaltung melden. Bei dringenden Fragen ist die Infobörse Kindertagesbetreuung des Stadtschulamtes die erste Anlaufstelle. Über das „kindernetfrankfurt“ können zudem auch online Betreuungsplätze ausgewählt und angefragt werden. Einen Überblick über alle Einrichtungen zur Kinderbetreuung in Frankfurt bietet die Website Kitafrankfurt,
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ein Eigenbetrieb der Stadt Frankfurt. Über eine Karte lässt sich flugs herausfinden, welche Einrichtungen in der jeweilige Umgebung zu finden sind. Über Filterfunktionen kann auch gezielt nach Art der Angebote gesucht werden: So weist das Verzeichnis derzeit 38 Krippen verteilt aufs Stadtgebiet aus.
kakü