Das drängendste Thema ausgeklammert, könnte 2022 ein gutes Jahr werden – vor allem für Familien mit Kindern. Das Programm „Aufholen nach Corona“ bekommt deutlich mehr Geld, auch der Kinderzuschlag wird aufgestockt.
Viel Geld zum Aufholen
Corona hat in den ersten beiden Jahren der Pandemie mächtig Tribut gefordert – vor allem von jungen Menschen. Dass Schulschließungen nicht mehr das erste Mittel sind im Kampf gegen das Virus, ist inzwischen Konsens in der Politik. Denn groß, teilweise sogar riesig sind die Lücken, die aus den Schulschließungen im vergangenen Jahr rührten. Und dabei geht es nicht nur um Wissenslücken. Mit dem Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ will das Bundesfamilienministerium Kinder, Jugendliche und Familien unterstützen. Der Etat dafür ist noch einmal um 40 Millionen auf nunmehr 264 Millionen Euro verstärkt worden. „Hiermit kann die Arbeit der zahlreichen bundeszentralen Organisationen und Einrichtungen abgesichert und mit den zusätzlichen Mitteln weitere Freizeit-, Ferien-, Begegnungs- und Sportangebote für Kinder und Jugendliche geschaffen werden“, heißt es dazu auf der Homepage des Ministeriums. Gestärkt wird auch die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung. Sie bekommt für die „Aktion Zukunft“ zusätzlich 80,7 Millionen Euro, um damit beispielsweise das Coaching und die Begleitung durch Mentorinnen und Mentoren zu finanzieren oder zusätzliche Angebote in Kitas sowie Angebote mit Sportvereinen. Aber auch die frühkindliche Bildung in Kitas soll ebenso gefördert werden wie Elternkurse zur Sprach- oder Ernährungsbildung mit mehreren Millionen Euro, Kinder- und Jugendfreizeiten oder Familienferienstätten für eine Auszeit von Corona, wie das Ministerium auf seiner Homepage aufschlüsselt.
Zuschlag zum Kindergeld
Mehr Geld steht Familien mit geringem Einkommen zu. Der Kinderzuschlag zum Kindergeld steigt um vier Euro auf maximal 209 Euro pro Monat. „Mit dem Kinderzuschlag entlastet die Familienkasse der Bundesagentur für Arbeit (BA) Familien mit geringem Einkommen. Sie können den KiZ zusätzlich zum Kindergeld und gegebenenfalls zum Wohngeld erhalten“, heißt es dazu auf der Homepage der Arbeitsagentur
Wie hoch der Kinderzuschlag ausfällt, hänge von den „persönlichen Lebensumständen der Familie“ ab. Beantragt werden kann der Zuschlag online: https://web.arbeitsagentur.de/kiz/ui/start.
Auf der Website führt ein virtueller Lotse durch die Anträge, die allesamt auf der Homepage der Agentur für Arbeit herunterzuladen sind. Wer damit nicht klar kommt, kann mit seiner Familienkasse vor Ort einen Termin unter der Servicenummer 0800 4 5555 30 ausmachen. Die neue Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP hat sich auf eine neue Regelung der finanziellen Unterstützung für Kinder geeinigt. In einer Kindergrundsicherung sollen im Laufe der nächsten Monate die bisherigen Leistungen mit verschiedenen Namen gebündelt werden.
Eine Karte für Familien
Unverändert ein Vorteil für jede Familie bleibt die Familienkarte Hessen: https://www.familienkarte.hessen.de/Start.
Unabhängig vom Einkommen kann jede Familie mit mindestens einem Kind unter 18 Jahren diese Plastikkarte beantragen. Nach Angaben des Hessischen Sozialministeriums umfasst sie „einen Unfallversicherungsschutz, Serviceleistungen für Familien, einen Elternratgeber, Tipps und Informationen rund um das Thema ,Vorsorge treffen‘ sowie vielfältige Vergünstigungen bei unseren Partnerunternehmen“. Zu den Vergünstigungen zählen beispielsweise Preisnachlässe in einigen Supermärkten, Veranstaltungsorten oder in Jugendherbergen. Inzwischen zählt die Kooperation mehr als 200 Partner. Laut Hessens Sozialminister Kai Klose haben sich inzwischen mehr als 115 000 Familien für die Familienkarte Hessen angemeldet und nutzten das Angebot. „Diese große Akzeptanz bestärkt uns darin, die Bandbreite der Leistungen beständig zu erweitern.“
Für jedes Kind einen Kita-Platz
Kräftig erweitert hat die wachsende Stadt Offenbach ihren Bestand an Betreuungsplätzen in Kitas. In diesem Jahr soll jedes Kind Platz in einer Einrichtung finden. Die zuständige Dezernentin im Offenbacher Rathaus, Sabine Groß, spricht von einer Vollabdeckung der Betreuungsbedarfe. Doch schon jetzt ist klar, es braucht mehr Plätze: Bis 2025 soll das Angebot im Krippenbereich laut Stadt um insgesamt 803 Plätze ausgeweitet werden, im Kitabereich um 863 Plätze und im Hortbereich um 658 Plätze.
Festival for Family
Ein bisschen Zukunftsmusik indes ist das für das Frühjahr geplante Festival4Family. Der Frankfurter Trifels-Verlag als Ausrichter hat das Wochenende 30. April/1. Mai ausgedeutet und das Messepark-Gelände am Hochheimer Wasserturm im Main-Taunus-Kreis als Ort gewählt. Das zweitägige Fest mit Musik, Sport und Kultur verspricht ein vielfältiges Programm: Angekündigt sind Größen wie Kelvin Jones, Leony, Quarterhead, Laurell, Culture Beat oder Captain Jack, eine Erlebniswelt mit mehr als 100 Aktionen und Spielstationen sowie eine Vielzahl von Foodtrucks und Futterstationen. Corona haben die Veranstalter auf ihrer Homepage noch ausgeklammert. Drücken wir die Daumen, dass es so kommt.
kakü