Bei den beiden jüngsten Tests der Stiftung Warentest bewies eine alte Erkenntnis erneut ihre Gültigkeit: Auch günstige Produkte sind häufig gut und manchmal sogar besser. Dies gilt sowohl für die Fieberthermometer wie auch für die Buggys. Von beiden Produktgruppen nahmen die Tester für die September-Ausgabe ihres Magazins „Test“ eine Auswahl an Modellen unter die Lupe.
Gewaltige Unterschiede brachten die Ergebnisse des Buggy-Tests zutage. Eines haben alle zwölf geprüften Kinderwagen gemeinsam: Sie sind zusammenklappbar und wendig. Darüber hinaus gibt es gewaltige Unterschiede. Das günstigste Modell gibt es für knapp 160 Euro, das teuerste kostet 870 Euro. Breit ist die Spanne auch bei den Ergebnissen: Die Noten reichen von mangelhaft bis gut; letztere wurde an vier Buggys vergeben.
Ein Augenmerk legten die Tester auf die Dimensionen der Sitzfläche. „In welcher Altersspanne der Nachwuchs bequem im Buggy sitzt, hängt stark von der Länge der Rückenlehne und der Tiefe der Sitzfläche ab“, heißt es in dem Bericht. Testergebnis: die meisten Buggys sind nicht wirklich komfortabel. „Nur ein klassischer Buggy für 250 Euro bietet einen guten Sitzkomfort, ist wendig und geländetauglich. Den teuersten Buggy für 430 Euro empfehlen die Tester nur für ein Alter von etwa neun bis zwölf Monaten. Sportliche Eltern haben zwei gute Jogger-Buggys zur Wahl.“
Zudem vermiesen Schadstoffe in einigen Buggys die Fahrt. Dazu hatten die Teste jene Wagenteile untersucht, die Kinder und Eltern berühren. Zwei Modelle waren auffällig mit Schadstoffen belastet: „Der Kindergriff eines Buggys enthielt eine höhere Menge des Phthalat-Weichmachers DEHP als laut EU-Grenzwert erlaubt. Die Substanz kann die Fruchtbarkeit beinträchtigen“, schreibt die Stiftung in einer Pressemitteilung. Mit den Ergebnisse des Test konfrontiert, bietet der Hersteller an, die Griffe auszutauschen.
Eine verboten hohe Konzentration DEHP wiesen die Tester auch im mitgelieferten Regenschutz eines anderen Joggers nach. Laut Anbieter sei nur die orangefarbene Haube mit bräunlicher Folie betroffen. Käufer können den Regenschutz austauschen zu lassen.
Stabthermometer am besten
Einige günstige Stabthermometer liefern zuverlässige Ergebnisse.“ Dieses Fazit steht am Ende der Tests von insgesamt 20 Thermometern. Drei verschiedene Typen kamen auf den Prüfstand: Stab-Thermometer (digitale Kontaktthermometer, die oral oder rektal angewendet werden), Stirnthermometer und Infrarot-Stirnthermometer. Bei den Stabthermometern lieferten zwei Geräte zum Preis von sechs und knapp acht Euro sehr gut Ergebnisse und waren auch bei der Schadstoffprüfung einwandfrei. Im Praxistest durften Eltern und Kinder an die Thermometer. „Besonders gut kamen die Probanden mit einem Stabthermometer klar. Doch der Labortest ergab, dass seine Messspitze Nickel abgab. Das Metall kann Allergien auslösen“, schreibt die Stiftung dazu in einer Pressemitteilung. Zwei weitere Stabthermometer hatten das gleiche Problem. Für diese drei Geräte gab es in der entsprechenden Kategorie nur ein ausreichend.
Teurer in der Anschaffung sind Ohr-/Stirn- sowie Infrarotthermometer. Sie kosten zwischen 26,50 und 45 Euro. Das günstigste Modell lieferte sowohl beim Praxistest und in der Messgenauigkeit wie auch bei der Handhabung gute Resultate. Von den Infrarot-Stirnthermometern bekam ein Gerät die Note gut. Sein mittlerer Preis liegt bei 35 Euro.
Neben detaillierten Informationen zu den Prüfungen erläutern die Tester in ihrem Bericht auch, worauf es beim Messen ankommt. Zudem lassen sie den Internisten Jan-Peter Linke zu Wort kommen, der den Nutzen von Fieber erklärt, ebenso wie den Unterschied von höheren Tempertaturen bei Kindern und Erwachsenen.
Beide Testberichte erscheinen in der September-Ausgabe des Magazins Test. Das ist im Zeitschriftenhandel erhältlich, kann zum Preis von 6,50 Euro bestellt oder für 5,99 Euro als E-Paper geordert werden. Beide Artikel können auch einzeln abgerufen werden: Für den Fieberthermometer-Test sind dafür zwei Euro fällig, die Ergebnisse des Buggys-Tests kosten drei Euro.
kakü