Ein Handbuch für Großeltern
Nicht nur Eltern bereiten sich aufs Mama- und Papasein vor, auch Großeltern suchen voller Vorfreude einen Leitfaden, an dem sie sich in ihrer neuen Rolle als Oma und Opa orientieren können. Christiane von Grohe, selbst fünffache Großmutter, berichtet in ihrem “Das Großeltern-Handbuch” sehr einfühlsam von der frischen Beziehung zum neuen Erdenbürger und gibt Tipps für die vielfältigen Situationen vom Schnuller bis zum Kindergarten, damit das Band zum Enkel ein festes und inniges wird. Sie beleuchtet auch die Rolle der Großeltern zu den eigenen Kindern, die nunmehr selbst Eltern sind. Dabei führt die Grund- und Realschullehrerin auch auf, was sich in den vergangenen drei Jahrzehnten so alles verändert hat in Sachen Betreuung, Pflege und Erziehung. Sie spielt verschiedene Situationen im Alltag durch und befasst sich auch in einem Kapitel mit der Nähe aus der Ferne, schließlich sind Oma und Opa in vielen Familien weit mehr als nur ein Viertel oder einen Stadtteil voneinander entfernt. Lesenden, die nach der Lektüre noch tiefer eintauchen möchten, listet die Autorin Bücher und Adressen auf, in denen Großeltern Tipps und Rat suchen können.
Das Großeltern-Handbuch von Christiane von Grone, 176 Seiten, Pappband 14,99 €, GU Verlag, ISBN 978-3-8338-2177-6
Leitfäden für Oma und Opa
Mit zwei Büchern für Oma und Opa wendet sich der MVG Verlag an werdende Großeltern und solche, die bereits erste Erfahrungen gesammelt haben. Beiden Büchern gemein sind Format, Aufmachung und auch der inhaltliche Aufbau. James Knipp nimmt sich auf 140 Seiten der Opas an, Joyce Eisenberg und Ellen Scolnic der Omas. Beide Bücher widmen sich zum Auftakt einem Themas, das alle Großeltern über viele Jahre begleiten wird: Wie Großmutter und -vater zu ihrem Oma- und Opa-Namen kommen. Die Sicherheit der Kinder (Steckdosen, kippende Möbel) ist ebenso ein Thema wie Alltagsregeln und Säuglingspflege. In vielem sehr ähnlich, gibt es aber auch Unterschiede: Während James Knipp den Opas einige Tipps anheimgibt, wie elterliche Ratschläge am besten zu erteilen sind, zählt das Autorinnen-Duo den Omas 15 Dinge auf, die sie niemals sagen sollten, beispielsweise: „Es braucht kein Bio-Obst. Ein wenig Pestizide hat noch niemanden geschadet.“ Unsere MainKind-Empfehlung für Großeltern: Beide Bücher lesen und über den Inhalt austauschen. Dann haben Oma und Opa, aber auch die eigenen Kinder und Enkel garantiert etwas davon.
“Alles, was Oma wissen muss” von Joyce Eisenberg und Ellen Scolnic, 144 Seiten, Hardcover, 9,99 €, MVG Verlag, ISBN 978-3-7474-0092-0
“Alles, was Opa wissen muss” von James Knipp, 140 Seiten, Hardcover, 9,99 €, MVG Verlag, ISBN 978-3-7474-0091-3.
Antwort auf (fast) alle Fragen
Die Welt entdecken mit den Enkeln – Eleo Gordon und Tony Lacey haben dazu einen Wegbereiter verfasst, der nahezu eine enzyklopädische Dimension hat: “Das einzig wahre Buch für Großeltern und ihre Enkel”. Auf fast 400 Seiten blättert das Duo ein Kaleidoskop auf, was Großeltern so alles machen können mit dem Nachwuchs. Da gibt es eine Anleitung zum Drachenbau ebenso wie Kartenspiele, Zaubertricks, Nähanleitungen sowie Koch- und Backrezepte. Dem nicht genug, starten der pensionierte Lektor Lacey und die Verlagsmitarbeiterin Gordon Ausflüge in die Geschichte der Erde und der Menschen. Sie berichten vom alten China und dem letzten Kaiser ebenso wie über ägyptische Pharaonen und Mumien, römische Legionäre und die Französische Revolution. Ein Buch, mit dem garantiert kein Nachmittag langweilig wird.
“Das einzig wahre Buch für Großeltern und ihre Enkel” von Eleo Gordon und Toney Lacey, 396 Seiten, Paperback, 7,99 €, Bassermann-Verlag, ISBN 978-3-8094-4206-6.
Der Schaukelstuhl ist passé
Jahrzehnte hielten sich Großväter bei den Enkeln eher zurück, saßen häufig im Schaukelstuhl, gaben höchstens weise Worte und Lebenserfahrung zum Besten. Von diesem Klischee freilich sind die Opas unserer Tage meilenweit entfernt. Eckart Hammer, Professor für Soziale Gerontologie an der evangelischen Hochschule Ludwigsburg, spiegelt in seinem Buch “Großvater sein” die Rolle der Opas verschiedener Generationen und gibt Tipps für den Alltag. Sein Credo: Opas sollten nicht warten bis die Enkel Fußballspielen können, sie sollten schon beim Wickeln Hand anlegen. In seinem mit vielen Studien und Untersuchungen gespickten Plädoyer für eine selbstbewusste und erfüllende Großvaterzeit animiert Hammer alle Opas dazu, in den Beziehungen zum Enkel das nachzuholen, was sie in der Beziehung zu den eigenen Kindern versäumt haben. Zudem hätten Opas, denen heute mehr Lebenszeit mit ihren Enkeln gegönnt als je zuvor, die große Chance, in stürmischen (Familien-)Zeiten der Fels in Brandung zu sein.
“Großvater sein” von Eckart Hammer, 175 Seiten, kartoniert, 15.- €, Klett-Cotta, ISBN: 3608981969
Trost in Wort und Bild
Oma ist im Himmel – so versuchen viele Erwachsene dem Enkel Trost zu spenden, wenn die Großmutter gestorben ist. Denn der Tod der Großeltern wirft viele Fragen auf, vor allem für Kinder. In ihrem poetischen Bilderbuch “Omas Abschied” erzählen Klaus Engbring und Yvonne Hoppe-Engbring in einer sehr warmherzigen Sprache mit liebevoll gestalteten Zeichnungen voller Zuversicht vom Abschiednehmen. Opa Theo, der schon einige Zeit im Himmel ist, regelt dort den Busverkehr und kümmert sich um die Fahrpläne. Eines Tages jedoch geht auch Oma durch die geheimnisvolle Tür, durch die sie nach ihrem Theo gerufen hat. Der Pädagoge und die Grafikdesignerin liefern mit ihrer leisen und versöhnlichen Antwort aufs Ableben auch eine Begleitung zur Trauerarbeit. Nach Auffassung des Verlages richtet sich das Buch nicht nur an Kinder von drei Jahren an, sondern an alle, die sich mit dem Verlust eines geliebten Menschen auseinandersetzen müssen.
“Omas Abschied” von Klaus Engbring und Yvonne Hoppe-Engbring, 32 Seiten, gebunden, 15.- €, Herder-Verlag, ISBN: 978-3-451-71578-5.