Das Programm ist stattlich: Etwas mehr als 100 Filme hat das Team der hessischen Schulkinowochen für die 17. Auflage des Festivals zusammengetragen. Überdies gibt es Filmgespräche, Workshops und Fortbildungen für Lehrkräfte. Nach den corona-bedingten Online-Varianten sollen die Schulklassen nun wieder Filme auf der großen Leinwand erleben und dabei auch das Kino als besonderen Lern- und Kulturort erfahren, wie Naima Wagner, Pressesprecherin des Deutschen Filminstitutes & Filmmuesums, sagt.
Das Filmprogramm der 17. Ausgabe rückt aktuelle Themen wie das Aufwachsen in der Ukraine, den Klimawandel und die Weltraumforschung in den Mittelpunkt. Für Kinder von etwa zwölf Jahren an ist beispielsweise der ukrainische Film „Stop-Zemlia“
geeignet. Die Laiendarstellerinnen in dem Streifen aus dem Jahr 2021 beschäftigen sich mit Themen wie der ersten Liebe, der Beziehung zu den Eltern und der eigenen Zukunft, die zum Zeitpunkt der Dreharbeiten des Filmes noch nicht vom Angriffskrieg Russlands massiv getrübt war.
Fantastische Filme sind in der Sparte „Wissenschaftsjahr 2023 – Unser Universum“ zu sehen. Neben einem Klassiker wie Stanley Kubricks „2001 – Odyssee im Weltraum“, der einer Altersfreigabe von 12 Jahren an hat, zeigen die Schulkinowochen auch einen Genre-Beitrag für ein jüngeres Publikum: Ausgewählt hat das Team „Tito, der Professor und die Aliens“, der ohne Altersfreigabe daherkommt und die Geschichte eines Professors erzählt, der von der Wüste aus den Weltraum erforscht und sich plötzlich um Nichte und Neffe kümmern muss.
Ein weiterer Themenschwerpunkt, in dem auch Filme für die jüngeren Klassen zu finden sind, heißt „17 Ziele – Kino für eine bessere Welt“. Umweltschutz, die Stärkung der Demokratie sind dabei ebenso Themen wie der Kampf gegen die Armut und die Gesundheitsfürsorge. Mit eindrucksvollen Makroaufnahmen besticht beispielsweise das „Tagebuch einer Biene“.
Den Zustand der Erde nimmt „Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten“ unter die Lupe. In dem Film für Kinder bis zur fünften Klasse begegnet der Titelheld Seedrachen, Eisbergen, Vulkanen und allerlei anderen Naturphänomenen. Zu diesem ist wie bei einer Reihe weiterer Filme einiges an Begleitmaterial abzurufen.
Begleitend zur Kinovorstellung können Filmgespräche und Workshops gebucht werden, wobei das Kontingent begrenzt ist. „Filmgespräche geben die Gelegenheit, gleich im Anschluss an den Film über das Gesehene ins Gespräch zu kommen“, kündigt das Team der Schulkinowochen an. In Workshops können sich die Schüler mit der Filmanalyse vertraut machen oder erste Kenntnisse in praktischer Filmarbeit sammeln.
Preislich dürfte der Kinobesuch sich im Rahmen halten: Ein Kinobesuch kostet den Einheitspreis von vier Euro pro Schulkind. Workshops, Filmgespräch und Begleitmaterial gibt es kostenlos dazu.
kakü
Bild: © Filmstil Belfast , Kenneth Branagh 2021